PFLEGE-IRRTUM 1: Ich werde kein Pflegefall!
Fakt ist: Ab dem 30. Lebensjahr wird jeder zweite Mann im weiteren Leben pflegebedürftig, bei Frauen sind es 3 von 4. Bei Ehepaaren bspw. trifft es so mit 86%iger Wahrscheinlichkeit mindestens einen von beiden.
PFLEGE-IRRTUM 2: Wenn ich gepflegt werde, dann erst im hohen Alter!
Fakt ist: Jeder sechste Pflegebedürftige ist heute jünger als 65 Jahre.
PFLEGE-IRRTUM 3: Wenn ich gepflegt werde, dann nur kurz!
Fakt ist: Die durchschnittliche Pflegedauer bei Frauen liegt bei rund 5 Jahren und die der Männer bei rund 4 Jahren. Im Bereich der häuslichen Pflege, welcher 70 % ausmacht, beträgt die durchschnittliche Pflegedauer 8,2 Jahre und fast jeder Vierte wird 10 oder mehr Jahre gepflegt.
PFLEGE-IRRTUM 4: Ich werde von meiner Familie gepflegt!
Fakt ist: 62% derer, die pflegebedürftige Angehörige haben, kümmern sich aktuell selbst um die Betreuung. Zukünftig wird dies wegen der demografischen Entwicklung und geänderter Familien- und Haushaltsstrukturen allerdings immer schwieriger werden.
PFLEGE-IRRTUM 5: Die gesetzliche Pflegeversicherung reicht aus!
Fakt ist: Bei weitem nicht. Diese stellt allenfalls eine „Teilkasko“-Absicherung dar. Je nach Versorgungsart und Pflegestufe fehlen bei professioneller Pflege durchschnittlich zwischen 450 und 1.950 EUR monatlich – die dann privat zu finanzieren sind.
PFLEGE-IRRTUM 6: Die Pflegekosten kann ich selbst aus meinem Einkommen oder Vermögen zahlen!
Fakt ist: Knapp jeder sechste Pflegebedürftige benötigt Sozialhilfe. Die Sozialämter versuchen grundsätzlich, sich das Geld zurückzuholen und prüfen daher immer, ob ggf. nahestehende Familienangehörige unterhaltspflichtig sind.
PFLEGE-IRRTUM 7: Ich habe doch schon eine private Pflege-Zusatzabsicherung.
Fakt ist: Das glaubt etwas mehr als jeder Fünfte. Doch offenbar verwechseln hier viele die gesetzliche Pflegeversicherung mit einer privaten Pflege-Zusatzversicherung – letztere haben nämlich erst knapp 3% der Bevölkerung.